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KI Produktivitätsversprechen werden noch nicht eingelöst

· 2 Minuten Lesezeit
Torsten Gattung
Dipl.-Inf.

Softwareunternehmen nutzen die Produktivitätsversprechen, um Preise zu erhöhen und neue Plattformen zu verkaufen. Forrester Research stellt fest: „KI ist für viele Anbieter vor allem ein Vorwand, Produkte teurer zu machen“.

Laut Philipp Alvares de Souza Soares und Christof Kerkmann vom Handelsblatt sind aber belastbare Belege für echten wirtschaftlichen Erfolg eher selten.

Der Erfolg der Kunden wird angeblich durch die steigenden Nutzerzahlen der KI-Features belegt. Die Zunahme ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Nutzer keine andere Wahl haben, da die KI-Funktionen in die Produkte integriert sind.

Das Phänomen wird „AI-Washing“ in Anlehnung an „Greenwashing“ genannt. Unternehmen schmücken sich mit angeblichen KI-Erfolgen, die wenig oder gar nichts mit der Technologie zu tun haben. Die Grenzen zwischen Marketingtricks und echter Täuschung sind dabei fließend.

Meine Meinung: Im Moment sind die Erwartungen an KI unrealistisch hoch. KI wird Fortschritte in der Produktivität bringen, z. B. indem bestimmte Automationen erleichtert oder sogar erst ermöglicht werden. Aber es gibt auch viele Bereiche, in denen KI systembedingt keinen Gewinn bringen kann, oder auch aktuell nicht weit genug ist. Leider treibt oft Gier, gepaart mit Unverstand, Unternehmen dazu, hier KI trotzdem produktiv einzusetzen.

Um Nutzen aus KI zu ziehen, benötigt es neben einem Grundverständnis von LLMs vor allem Erfahrung: Was geht, was geht nicht – und wo muss man es einfach ausprobieren. Deshalb halte ich es für notwendig, dass wir uns im Alltag mit den Möglichkeiten auseinandersetzen – ohne uns von den falschen Versprechungen in die Irre führen zu lassen.